[:de]Tipps für den Roadtrip durch Australien[:]

[:de]Schritt für Schritt finden wir heraus, wie so eine Reise mit dem Auto, kurz:  „Roadtrip“, funktionieren kann. Wir haben viel Glück aber müssen auch mit einigen Fehlkäufen und -entscheidungen leben. Jeden Tag werden wir aufs Neue kreativ, um uns die Reise so angenehm wie möglich zu machen und dabei möglichst wenig Geld auszugeben. Oft stellen wir uns die Frage: Neu kaufen oder verbessern? Verbessern macht einfach mehr Spaß, also haben wir auch dafür ein paar Tipps 🙂

Dein mobiles Zuhause

mobiles Zuhause

  • Autokauf: Stell dir beim Kauf deines Autos die Frage:„Will ich damit 500 km durch die Landschaft fahren, ohne jemandem auf dem Weg zu begegnen?“
  • Allrad oder nicht?: Willst du die Gib River Road lang fahren? Dafür brauchst du einen Allradantrieb (4WD). Ansonsten sind die Straßen so gut ausgebaut, dass das Geld dafür unnötig ist. Spar das Geld lieber und gib es für eine Tour mit richtigen Jeeps aus. Z.B. im Francoise Peron National Park. Durch den weichen Sand kommen Anfänger sowieso nicht durch.
  • Landkarten: Kauf dir einen Straßenatlas mit möglichst hoher Auflösung.
  • Logbuch: Markiere dir die Straßen, die du abgefahren bist. So siehst du später, wo du überall warst. Schreibe dir dazu kleine Anekdoten auf oder zeichne ein paar Bilder. So bleibt die Reise lebhafter in Erinnerung.
  • Musik: Die meisten älteren Autoradios haben noch kein Blue-Tooth. Ein FM-Transmitter für dein Radio lohnt sich also, damit du deine eigene Musik hören kannst, wenn du auf den langen Wegen zwischen den Städten mal wieder keinen Radioempfang kannst.
  • Autopanne: Wenn du Hilfe brauchst, mach die Motorklappe auf und winke vorbeifahrenden Autos, damit sie sehen, dass du nicht nur am Straßenrand parkst.
  • Geduld bei der Autopanne: mach dir erstmal einen Tee. Das beruhigt, bis jemand vorbei kommt.

Überleben im Outback

Outback

  • Mobilfunkempfang: Telstra ist der einzige Anbieter, mit dem du auch außerhalb von großen Städten die Chance auf Empfang hast.
  • Wasser: Nimm immer viel Wasser mit, wenn du weite Strecken fährst. Mindestens 10 Liter pro Tag.
  • Essen: Nimm immer etwas zu essen mit, damit du evtl. 1-2 Tage überstehst, wenn du im Outback stecken bleibst.
  • Beim Auto bleiben: Wenn du im Outback liegen bleibst, bleib‘ beim Auto! Versuche nicht auf eigene Faust die Straße zu finden. Du kannst dich im Busch nur verlaufen, weil alles gleich aussieht.

Camping, die Nomaden öffnen ihre mobile Küche

Campingküche

  • Wasserfilter: Das Leitungswasser ist zwar trinkbar, schmeckt aber sehr nach Chlor.
  • Schneidbretter: 1 für Zwiebeln und Knoblauch und 1 für den Rest. Sonst schmeckt alles nach Zwiebel und Knoblauch.
  • Topf mit Deckel: Hoch genug, um auch mal Nudeln zu kochen aber auch geeignet, um mal was zu braten. Ein echtes Allzweckkochgerät.
  • Große Tassen: kannst du neben dem Teetrinken auch zu Schüsseln umfunktionieren.
  • Große Schüssel: reicht oft als Geschirr für zwei Leute und reduziert Abwasch.
  • Silikonspatel: zum Auskratzen vom Topf macht den Abwasch leichter.
  • Kühlbox: Nicht zu klein kaufen. Schließlich musst du da noch Eis rein füllen. Für uns brauchen wir über 24 Liter. Es gibt viele gebrauchte „Esky“ im Angebot (siehe „Geld sparen“).
  • Zip-Beutel: Das Eis für die Kühlbox füllst du am besten in Zip-Beutel, damit dein Gemüse nicht die ganze Zeit im Wasser schwimmt. Oder du kaufst gleich Kühlakkus. Die meisten Campingplätze haben Gefrierfächer, die du dafür benutzen kannst.
  • Sonnenschutz: Diese Aluzieharmonika für das Auto kann dich nachts auch vor Blicken ins Auto schützen. Den Sichtschutz für die hinteren Scheiben kannst du dir auch aus dem Ding zurecht schneiden.
  • Hut mit Krempe: Sieht zwar erstmal doof aus, die Sonne ist aber so unerbittlich, dass einfach kein Weg dran vorbei führt.

Reisewetter: Sonne, Regen, Hitze und Stürme

  • Wetterbericht online inklusive Ebbe und Flut Zeiten: willyweather.com.au
  • Australischer Winter:
    • Mai bis Oktober
    • Süden: nass und kalt
    • Nordwesten: nicht zu heiß mit kühlen Nächten, im Westen ab uns zu Regen
    • Norden: warm, trocken, beste Zeit für die Gibb River Road
  • Australischer Sommer:
    • November bis April
    • Süden: wie der Sommer in Europa
    • Norden und Nordwesten: bis März Regen und Stürme (Cyclone Season). Straßen werden regelmäßig überflutet. Du solltest da besser im Süden unterwegs sein. An der Ostküste soll es wohl nicht so schlimm sein.

Jobs, Arbeiten und Geld verdienen

Job als Pizzabäcker

  • Online: seek.com.au, gumtree.com.au, Facebookgruppen der Städte und Jobagenturen in den jeweiligen Städten
  • Direkter Kontakt: Casual Work auf Farmen oder in Firmen – anrufen oder hingehen und fragen
  • Netzwerken: In einem Hostel lernt man auch Leute kennen, in einem gemeinsamen Haus (Shared House) geht es aber oft etwas persönlicher zu. Besonders bei der Jobsuche helfen dir deine neuen Freunde mehr als jedes professionelle Resume. Shared Houses findest du auch über Bekannte oder die städtische Facebookgruppe.
  • Englisches Resume/CV: nutze die Sachen, die man nicht darf für deinen Vorteil. Heißt, wenn du aus Deutschland kommst, schreib es ruhig mit auf, weil wir als gute Arbeiter mit gutem Englisch bekannt sind. Gutes Englisch ist immer von Vorteil und solltest du mit rein schreiben.
  • Den Job bekommen:
    • Immer wieder hingehen. Niemand ruft dich zurück, wenn er einen Job für dich hat, auch wenn er es sagt.
    • Kleide dich beim Abgeben vom Resume so, wie du dort auf Arbeit erscheinen würdest.
    • Sag nicht gleich, dass du nur für einen Monat da bleiben willst.
    • Frage bei „Casual Work“ gleich am Anfang nach der Bezahlung und den Stunden, die du mindestens arbeiten kannst.
    • Meistens bekommt du Jobs, wenn du jemanden kennst, der jemanden kennt.

Lieber Geld sparen als ausgeben

Geld sparen mit Obst außer der Norm

  • Second Hand: Arbeitsklamotten, Campingzeug, Schnorchelausrüstung und sonst vieles Nützliche findest du günstig in Second Hand Läden, wie Good Samys, Vinni’s, Salvos oder „Op Shops“.
  • gumtree.com.au ist das ebaykleinanzeigen von Australien. Hier findest du ALLES: Neues, Gebrauchtes, Autos, Jobs, ein Zimmer zur Miete, Reisebekanntschaften und und und.
  • Facebookgruppen: Jede Stadt hat seine eigene Facebookgruppe zum Kaufen, Verkaufen und Tauschen (Buy, Sell, Swap). Die regionalen Kleinanzeigen, quasi. Sie laufen manchmal besser als gumtree.
  • Reiseadapter: für Applegeräte gibt es im Applestore kostenlos.
  • Die Post: Hier gibt es viele Campingsachen günstiger als im Hardware store.
  • günstiges Frühstück: Oatmeal ist ein super leckeres und sehr günstiges Frühstück.
  • Straßenverkauf: Halte Ausschau nach Schildern für Straßenverkauf von Gemüse. Es ist meistens viel günstiger als im Laden.
  • The odd bunch: Bei Woolworth wird Obst und Gemüse, was nicht der Norm entspricht günstiger verkauft.
  • Kundenkarten: Mit Kundenkarten für Coles und Woolworth könnt ihr manchmal ein bisschen sparen. K-Mart gehört zu Coles. Da haben wir viel von unserer Ausstattung gekauft. Ich bin sonst kein Fan von Kundenkarten, aber da ich das Land wieder verlasse, mache ich mir da weniger Sorgen. Warum also nicht ab und zu 10 $ Gutscheine kassieren? Es werden dir Kundenkarten zugeschickt, also beantrage sie, wenn du länger an einem Ort bist oder gib eine Adresse an, zu der du auf jeden Fall hinreisen wirst.

Ohne Moos nix los!

Kreditkarte

  • Umrechnungskurs Euro/AUD: hier
  • Steuernummer: Zum Arbeiten brauchst du eine Steuernummer. Die wird dir 2-3 Wochen nach der Beantragung per Post zugeschickt. Die Beantragung geht ganz einfach online, hier.
  • Konto: Alle Banken haben ähnliche Angebote für ein Konto. In Western Australia findest du einen Geldautomaten von Westpak oder Commonwealth in jedem kleinen Ort.
  • Rentenfonds: Mit der Steuernummer solltest du bei deiner Bank einen Rentenfonds einrichten, die „Super annuation“, kurz „Super“. Deine Bank berät dich dazu gerne. Das Geld kannst du dir nach deiner Ausreise zurückholen.
  • Steuererklärung: Zurückholen kannst du dir neben deinem Super auch deine Steuern. Ob du dazu eine Agentur brauchst, die dich dabei unterstützt, musst du selbst herausfinden. Wir fragen im Moment jeden, den wir können, wie das geht und es hört sich nicht schwer an. Tip: Bis zu 300$ pro Jahr könnt ihr für die Beschaffung von Arbeitsutensilien in die Steuern rechnen.

Und das Wichtigste von allen: Habt Spaß mit euren Reisefreunden 🙂

Mit Freunden reisen[:]

4 Kommentare

  1. Hallo Ihr Reisenden!
    Schöner Beitrag, jefällt ma ;-).
    Weiterhin eine gute Reise & viel Spaß!!!
    Liebste Grüße aus Hamburch
    Alena

    • Hey Alena! Was macht die Kunst? Danke für deine Hilfe hierbei. Dadurch ist der Beitrag erst schön geworden ?
      Ganz liebe Grüße nach HH

  2. Na Endlich seid ihr auch bei der Marke Ford angekommen 😉

  3. Na, da wünsche ich mal, dass recht viele „temporäre Aussteiger“ eure echt guten Tipps lesen. Ihr könnt ja fast Outback-Buch schreiben. Und was mir vor allem gefällt, euren anhaltenden Humor, trotz der kleinen Widrigkeiten am Rande des Geschehens. Viel Spaß noch.

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