[:de]Rei\u00dferische Titel funktionieren gut, rei\u00dferische Parolen sowieso. Wir sa\u00dfen vor einer Woche noch in Perth im sch\u00f6n altmodischen Fremantle mit unserer australischen Familie im Cafe und haben uns mit Erschaudern \u00fcber die US-Wahl unterhalten. Da das selbst f\u00fcr den neuen Pr\u00e4sidenten funktioniert hat, habe ich im letzten Artikel<\/a> auch mal versucht eine rei\u00dferische Ausrede f\u00fcr liegengebliebene Artikel zu erfinden.<\/p>\n

Was hat es also mit diesen explodierenden Autos auf sich? Unser Auto ist jedenfalls nicht explodiert. Mitten im Nichts hatten wir trotzdem eine Situation, die wir gerne vermeiden wollten: Das Auto springt nicht mehr an und der n\u00e4chste Ort ist ca. 150-200 km weg. Wir waren gerade auf dem langen und sehr monotonen R\u00fcckweg von Exmouth im Norden Richtung Perth und haben f\u00fcr eine Pinkelpause angehalten. Am Rand von diesem Schotterparkplatz gab es einen kleinen aufgeschobenen Dreckhaufen und weil wir zum Gaudi mal wieder unseren Allrad-Antrieb fordern wollten, sind wir einfach hochgefahren und haben \u201ein Schr\u00e4glage am Hang\u201c geparkt. So weit so gut. Bl\u00f6d war dann, als wir wieder losfahren wollten, dass sich das Auto nicht mehr starten lie\u00df. Der Gang hing irgendwo fest, der Schalthebel lie\u00df sich nicht mehr verstellen und solange das Automatik-Getriebe nicht auf \u201eParken\u201c ist, springt der Motor nicht an! Wir konnten nicht mal den Gang rausnehmen und von diesem l\u00e4cherlichen Berg runterrollen. Ohje, das wird peinlich.<\/p>\n

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Wir wussten uns nicht zu helfen, also haben wir die RAC angerufen (sowas wie der ADAC) und nach Hilfe gefragt. Schon nur um anrufen zu k\u00f6nnen, musste sich Maria auf die Motorhaube stellen. Selbst mit dem besten Netzanbieter hat man weit au\u00dferhalb der Zivilisation nur Chancen auf Empfang, wenn zuf\u00e4llig eine gut vernetzte Mine in der N\u00e4he ist. Es hat dann gerade so funktioniert, aber der Anruf ergab nur, wie erwartet, dass es Freitag-Nachmittag 150 km entfernt vom n\u00e4chsten Ort schwierig ist, jemanden zu uns zu schicken.<\/p>\n

W\u00e4hrend die Leute versuchen jemanden zu erreichen, gehe ich aus purer Hilflosigkeit einfach mal zu einem Jeep von einem gerade angekommenen Australier und frage ihn ob er eine Idee hat. Der schnappt sich ein Bier aus der K\u00fchltruhe mit passender Thermo-H\u00fclle daf\u00fcr und kommt mit zu unserem H\u00e4ufchen. Von Autos hat er keine gro\u00dfe Ahnung, aber er hat die Idee, dass der Gang vielleicht wegen der \u201eenormen\u201c Schr\u00e4glage nicht rein geht. \u201eMaybe some good old TLC helps\u201c (Vielleicht helfen ein paar \u201eliebevolle Streicheleinheiten\u201c). Gemeint ist: lass uns mal dran r\u00fctteln, vielleicht hilft das den Gang einzulegen. Gesagt, getan. Wir r\u00fctteln kr\u00e4ftig an der Roobar (K\u00e4nguru-Sto\u00dfstange, Kuhf\u00e4nger) und pl\u00f6tzlich kann Maria den Gang einlegen. Juhu! Da rollen ein paar Steine von der Brust. Schnell noch der immer noch suchenden RAC wieder absagen und blo\u00df weg aus dieser Ein\u00f6de.<\/p>\n

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Das war das explodierende Auto und was ist mit dem b\u00f6sartigen K\u00e4nguru? Die sind eine Erfindung. Laut ungef\u00e4hr jedem Australier sind K\u00e4ngurus doof, viel zu viele und oft zur falschen Zeit am falschen Ort. Wer schon mal an einem kalten Winterabend ein Reh vor sich \u00fcber die Stra\u00dfe huschen gesehen hat, kennt das Gef\u00fchl. Es ist dunkel, man denkt die Stra\u00dfe ist frei und dank Fernlicht kann man auch einfach 100 fahren. Erschrecken tut man dann, wenn pl\u00f6tzlich aus dem Nichts aus dem Geb\u00fcsch ein riesiges Ding auf die Stra\u00dfe gesprungen kommt und man es mit Gl\u00fcck nicht erwischt. Weil die K\u00e4ngurus hier in l\u00e4ndlichen Gegenden so zahlreich sind, haben die Leute riesige Roobars und empfehlen generell ab D\u00e4mmerung nicht mehr schneller als 50 oder am besten gar nicht mehr zu fahren. In Kalbarri haben wir f\u00fcr zwei Wochen auf einer Farm au\u00dferhalb der Stadt gewohnt und nach dem Einkaufen am sp\u00e4ten Nachmittag mehrere Male ein paar \u201eknappe Erlebnisse\u201c gehabt. K\u00e4ngurus grasen auch nachts und am liebsten neben der Stra\u00dfe, weil sich da das Regenwasser sammelt und das Gras wachsen l\u00e4sst! B\u00f6sartig sind sie aber nicht und Laptops interessieren sie auch nicht sonderlich.[:]<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

[:de]Rei\u00dferische Titel funktionieren gut, rei\u00dferische Parolen sowieso. Wir sa\u00dfen vor einer Woche noch in Perth im sch\u00f6n altmodischen Fremantle mit unserer australischen Familie im Cafe und haben uns mit Erschaudern \u00fcber die US-Wahl unterhalten. Da das selbst f\u00fcr den neuen Pr\u00e4sidenten funktioniert hat, habe ich im letzten Artikel auch mal\u2026<\/p>\n

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