[:de]Laut Reiseführer ist das Pagodenfeld um das Städtchen Bagan eines der beeindruckensten Ziele in Myanmar. Hier stehen auf einem 20 km² großen Areal um die 4000 Pagoden, Stupas und Tempel, die teilweise restauriert und teilweise noch in ihrem verfallenen Zustand erhalten sind.
Bagan, wir kommen!
Dafür verlassen wir Hsipaw und entscheiden uns wieder mal für eine Nachtfahrt. Diesmal gibt es aber nur einen „Regular“ und keinen „VIP“ Bus. Wir hoffen auf das Beste und bereiten uns auf das Schlimmste vor: Lange Sachen, Socken, Ohropax, Schlafmaske, Nackenkissen und Kekse. Es ist trotzdem scheiße.
3 Stunden geht es wie in der Achterbahn die Serpentinen hoch und runter, dann wird jede Stunde angehalten, weil irgendjemand ein- oder aussteigt, und nebenbei läuft burmesisches Trash-TV in etwa auf dem Niveau der deutschen Vorabendserien. Das zieht sich von 19:00 bis 4:30 Uhr. Denn der „Nacht“-Bus kommt natürlich auch nachts an!
Am neuen Busbahnhof in Bagan stehen wir dann mitten im Nirgendwo bedröppelt da und wollen nur noch irgendwie zum Hotel. Das wissen die Taxifahrer auch und versuchen uns prompt abzuziehen. Erst heißt es 10000 Kyat für 2 Personen, nach ein bisschen verhandeln, sind es schon nur noch 7500. Als wir dann um eines der Bahnhofsgebäude drumherum gehen und uns mit einem anderen Fahrer unterhalten, sind es nur noch 5000. Auf einem offiziell wirkendem Schild steht, dass 5000 Kyat pro Taxi der eigentliche Preis ist. Wir müssen trotzdem 5000 Kyat pro Person bezahlen 🙁
Für einen halbwegs fairen Preis zu handeln, finden wir wichtig: Selbst wenn umgerechnet 3,50 € für uns nicht viel Geld sind, gewöhnen sich die Menschen daran die Touristen über den Tisch zu ziehen. Und ständig jemanden über den Tisch zu ziehen, kann keinem Charakter gut tun.
Los geht’s
Für burmesische Verhältnisse ist unsere „irgendwie im Internet gefundene“ Unterkunft tatsächlich mal billig. Wir berappen 13000 Kyat (ca. 10 €) und haben wieder mal ein Zimmer mit getrennten Betten und Ventilator. Der Manager ist zwar auch sehr müde, trotzdem aber sehr freundlich und lässt uns schon ohne Aufpreis gegen um fünf in das Zimmer. Herrlich, doch noch ein paar Stunden schlafen!
Nach einem kräftigen Frühstück in einem westlichen Café leihen wir uns ein sogenanntes E-Bike aus. Hier bedeutet das, dass man einen elektrischen Tretroller mit einem Miniakku bekommt, der in der kleinen Version mit 2 Leuten vielleicht 20 km/h schafft und in der besseren 50 km/h. Ein richtiges Moped zu fahren oder es an Ausländer zu verleihen, ist zur Zeit noch illegal.
Wir kommen uns nach den rasanten Scooter-Erfahrungen in Thailand auf unserer Schüssel ein wenig veralbert vor. Für das Gesamterlebnis von Bagan als Kulturstätte ist diese Einschränkung aber unheimlich wichtig. So kann das Gebiet hier auch in Zukunft von unnötigem Lärm und Abgasen verschont bleiben und jeder seinen Besuch in Ruhe genießen. Ich fände es sehr interessant zu sehen, wie Bangkok sich verändern würde, wenn alle auf Elektromotoren umsteigen würden: eine leise Großstadt ohne Abgase. Ist das wirklich zu schön, um war zu sein?
Mit dem Roller erkunden wir die trockene steppenartige Umgebung und kämpfen uns in der Hitze mit viel zu wenig Pferdestärken durch die sandigen Wege auf dem riesigen Pagodenfeld. Manchmal versacken wir in Sandlöchern oder rollen die Hügel mit 3-prozentiger Steigung fast wieder rückwärts runter. Immerhin hält sich Maria damit fit, kurze Wege zu laufen, während ich versuche „die Maschine“ auf Anschlag voran zu treiben.
Trotz der vielen Touristen, cruisen wir auf dem weitläufigen Gelände häufig ganz alleine durch die Gegend. Wir halten immer wieder an und erkunden die Pagoden und Tempel. Bei den größeren und bekannteren arbeiten wir an unserer Gelassenheit, indem wir die immer gleichen Angebote für die „originellen“ und angeblich handgemalten Sandbilder ausschlagen oder lächelnd an den Kindern vorbeigehen, die uns ihre – diesmal offensichtlich selbstgemalten – Kinderzeichnungen als Postkarten verkaufen wollen.
Die großen Tempel gleichen Palästen mit Resten von Stuckverzierungen, goldenen und nicht so goldenen Buddhas, hohen Gängen und Fenstern, Malereien und gelegentlich mit Treppen und Stufen an den Außenseiten. Ob die Erbauer sich in ihren Gräbern umdrehen würden, wenn sie wüssten, dass ihre Heiligtümer heutzutage jeden Abend zum Sonnenuntergang von tausenden Touristen bevölkert werden? Es scheint jedenfalls niemanden großartig zu stören!
Sonnenauf- und untergang
Wir genießen auf jeden Fall die unter- und, man mag es kaum glauben, auch die aufgehende Sonne. Beides ist wunderschön anzusehen. Morgens kommen zum Nebel die berühmten Heißluftballons hinzu und abends genießen wir das Abendrot mit den warmen Steinen am Hintern.
Für den Sonnenaufgang hüpfen am nächsten Morgen früh gegen 5 Uhr aus unseren harten Betten. Als die Ballons irgendwann starten, wird das mystisch mit Morgennebel verhangene Pagodenfeld zurück in die Gegenwart geholt. Der Anblick wird jetzt noch surrealer, als er eh schon war und unsere Erwartungen auf ein gutes Fotomotiv werden nicht enttäuscht.
Wer überlegt mit so einem Ballon den Sonnenaufgang zu erleben, muss dazu etwas tiefer in die Tasche greifen: Ein Flug kostet um die 350 $ pro Person (ca. 300 €)! Wir überlassen unsere Plätze großzügig anderen Bedürftigen und segeln lieber mit unserem Elektro-Gefährt durch den weichen Sand.
Für unser Sonnenuntergangserlebnis verlassen wir uns mal wieder auf eine Empfehlung: In unserem Gästehaus lernen wir einen Franzosen kennen, der sich nach unlösbaren Differenzen von seinen Reisegefährten getrennt hat und lieber allein durch Myanmar ziehen wollte. Dabei hat er sich so in die Menschen verliebt, dass er schon seit Wochen in Bagan bleibt und nun langsam in die Familie des Gästehauses reinwächst. Statt Sightseeing lernt er lieber intensiv Birmanisch und scherzt mit dem Besitzer rum. Ob er so bald in sein „Metier“ des Filmemachens zurück kommen wird, weiß er nicht so genau. Jetzt fühlt sich das hier erst mal richtig an. Ein Angebot für eine Doku in Yangon hat er immerhin schon. Als quasi Insider in Bagan beschreibt er uns seine kleine Lieblingspagode etwas abseits vom Schuss als Geheimtipp für den Sonnenuntergang. Normalerweise ist er dort immer allein.
Ganz allein sind wir dann aber doch nicht. Wie sich beim Quatschen herausstellt, teilen wir uns die kleine Plattform mit einer Gruppe junger Holländer und Franzosen. Erinnerungswürdig war an dem Gespräch definitiv der Moment als einer aus der Gruppe gefragt wurde, was er als nächstes vor hat. Er antwortete: „Ich muss leider in 2 Tagen schon wieder zurück nach Vietnam, um meinen neuen Arbeitslaptop abzuholen.“ „Du arbeitest in Vietnam? Was machst du denn da?“ „Ich arbeite als Data Scientist für das vietnamesische Raumfahrtprogramm!“ „Echt, wie alt bist du denn?“ „28!“ „Cool, ich bin 26. … Ich kann irgendwie nichts.“ Das hinterlässt ein seltsames Gefühl, ist aber auch stellvertretend für viele Gespräche mit ähnlichen Kandidaten. Es gibt so viele, die noch nicht wissen, was sie machen wollen oder auch nur was ihre Stärken sind. Trotzdem sind wir eher inspiriert als besorgt und denken uns, dass eben jeder andere Voraussetzungen hat und in seinem Tempo an sein Ziel kommt.
Während der Gespräche beobachten wir die untergehende Sonne und genießen den sehr beeindruckenden Ausblick.
Gutes Essen
Bagan ist durch seine Bekanntheit natürlich ein guter Ort, um mal wieder was „westliches“ zu essen. Es gibt Pizza! Und gute noch dazu. Trotzdem muss das nicht jeden Tag sein, schließlich ist das burmesische Essen ziemlich gut. Nach unserem Besuch in Hsipaw sind wir von all den vegetarischen Varianten sogar richtig begeistert. Besonderheiten sind hier zum Beispiel der Teeblatt-Salat (sauer eingelegte Teeblätter mit Tomaten, Kraut und geröstete Erdnüsse) oder der Tomatensalat (Tomaten, geröstete Erdnüsse, Chilis, Limettensaft und Fischsoße). An den Eintöpfen mit Gemüse und Kartoffeln (oder einer burmesischen Kürbis-Variante) könnte auch der ein oder andere Deutsche gefallen finden. Fleisch gibt es neben Fisch natürlich auch in allen Varianten (gegrillt, frittiert, gekocht oder als Curry-Suppe mit Reis). Neben dem guten Geschmack hat das burmesische Essen noch einen weiteren Vorteil: es ist zumindest in den lokalen „Teestuben“ unschlagbar günstig: 3 unterschiedliche Gerichte mit Reis für 2 Personen kosten uns ca. 2500-4000 Kyat, also 1,75 € – 2,80 €. Bei dem Pizzaabend inklusive Dessert (Tiramisu!) kommen wir da schon auf 16 €.
Weiterreise
Unser Besuch in Bagan ist nur von kurzer Dauer, weil wir in unserem Plan für Myanmar auch ein paar Tage am Strand vorgesehen haben. Als wir die Weiterreise organisieren, wird uns wieder mal bewusst, dass Myanmar doch ein ziemlich großes Land ist und die Ziele weiter auseinander liegen als erwartet. Außerdem müssen einige Gebirge überwunden werden, was nicht unbedingt zum Komfort der Reise beiträgt. Da wir nur noch ein paar Tage haben und inzwischen auf Nachtfahrten verzichten wollen, organisieren wir mit unserem Hotelmanager einen dekadenten Flug nach Thandwe mit dem Ziel, weiter südlich vom beliebten und teuren Ngapali Beach an einen der günstigeren Strände zu fahren. 1 Stunde Flug plus Wartezeit gegenüber 1,5 Tagen Busreise ist nicht zu toppen, dafür müssen wir aber tiefer in die Tasche greifen (240 $ statt etwa 30 $ + 20 $ für eine Zwischenübernachtung). Wenn in Zukunft das Visum länger als 4 Wochen gültig ist, würden wir kürzere Busfahrten mit Zwischenstopps bevorzugen und in Bagan länger als 3 Tage bleiben.
Bagan, wir kommen!
Dafür verlassen wir Hsipaw und entscheiden uns wieder mal für eine Nachtfahrt. Diesmal gibt es aber nur einen „Regular“ und keinen „VIP“ Bus. Wir hoffen auf das Beste und bereiten uns auf das Schlimmste vor: Lange Sachen, Socken, Ohropax, Schlafmaske, Nackenkissen und Kekse. Es ist trotzdem scheiße.
3 Stunden geht es wie in der Achterbahn die Serpentinen hoch und runter, dann wird jede Stunde angehalten, weil irgendjemand ein- oder aussteigt, und nebenbei läuft burmesisches Trash-TV in etwa auf dem Niveau der deutschen Vorabendserien. Das zieht sich von 19:00 bis 4:30 Uhr. Denn der „Nacht“-Bus kommt natürlich auch nachts an!
Am neuen Busbahnhof in Bagan stehen wir dann mitten im Nirgendwo bedröppelt da und wollen nur noch irgendwie zum Hotel. Das wissen die Taxifahrer auch und versuchen uns prompt abzuziehen. Erst heißt es 10000 Kyat für 2 Personen, nach ein bisschen verhandeln, sind es schon nur noch 7500. Als wir dann um eines der Bahnhofsgebäude drumherum gehen und uns mit einem anderen Fahrer unterhalten, sind es nur noch 5000. Auf einem offiziell wirkendem Schild steht, dass 5000 Kyat pro Taxi der eigentliche Preis ist. Wir müssen trotzdem 5000 Kyat pro Person bezahlen 🙁
Für einen halbwegs fairen Preis zu handeln, finden wir wichtig: Selbst wenn umgerechnet 3,50 € für uns nicht viel Geld sind, gewöhnen sich die Menschen daran die Touristen über den Tisch zu ziehen. Und ständig jemanden über den Tisch zu ziehen, kann keinem Charakter gut tun.
Los geht’s
Für burmesische Verhältnisse ist unsere „irgendwie im Internet gefundene“ Unterkunft tatsächlich mal billig. Wir berappen 13000 Kyat (ca. 10 €) und haben wieder mal ein Zimmer mit getrennten Betten und Ventilator. Der Manager ist zwar auch sehr müde, trotzdem aber sehr freundlich und lässt uns schon ohne Aufpreis gegen um fünf in das Zimmer. Herrlich, doch noch ein paar Stunden schlafen!
Nach einem kräftigen Frühstück in einem westlichen Café leihen wir uns ein sogenanntes E-Bike aus. Hier bedeutet das, dass man einen elektrischen Tretroller mit einem Miniakku bekommt, der in der kleinen Version mit 2 Leuten vielleicht 20 km/h schafft und in der besseren 50 km/h. Ein richtiges Moped zu fahren oder es an Ausländer zu verleihen, ist zur Zeit noch illegal.
Wir kommen uns nach den rasanten Scooter-Erfahrungen in Thailand auf unserer Schüssel ein wenig veralbert vor. Für das Gesamterlebnis von Bagan als Kulturstätte ist diese Einschränkung aber unheimlich wichtig. So kann das Gebiet hier auch in Zukunft von unnötigem Lärm und Abgasen verschont bleiben und jeder seinen Besuch in Ruhe genießen. Ich fände es sehr interessant zu sehen, wie Bangkok sich verändern würde, wenn alle auf Elektromotoren umsteigen würden: eine leise Großstadt ohne Abgase. Ist das wirklich zu schön, um war zu sein?
Mit dem Roller erkunden wir die trockene steppenartige Umgebung und kämpfen uns in der Hitze mit viel zu wenig Pferdestärken durch die sandigen Wege auf dem riesigen Pagodenfeld. Manchmal versacken wir in Sandlöchern oder rollen die Hügel mit 3-prozentiger Steigung fast wieder rückwärts runter. Immerhin hält sich Maria damit fit, kurze Wege zu laufen, während ich versuche „die Maschine“ auf Anschlag voran zu treiben.
Trotz der vielen Touristen, cruisen wir auf dem weitläufigen Gelände häufig ganz alleine durch die Gegend. Wir halten immer wieder an und erkunden die Pagoden und Tempel. Bei den größeren und bekannteren arbeiten wir an unserer Gelassenheit, indem wir die immer gleichen Angebote für die „originellen“ und angeblich handgemalten Sandbilder ausschlagen oder lächelnd an den Kindern vorbeigehen, die uns ihre – diesmal offensichtlich selbstgemalten – Kinderzeichnungen als Postkarten verkaufen wollen.
Die großen Tempel gleichen Palästen mit Resten von Stuckverzierungen, goldenen und nicht so goldenen Buddhas, hohen Gängen und Fenstern, Malereien und gelegentlich mit Treppen und Stufen an den Außenseiten. Ob die Erbauer sich in ihren Gräbern umdrehen würden, wenn sie wüssten, dass ihre Heiligtümer heutzutage jeden Abend zum Sonnenuntergang von tausenden Touristen bevölkert werden? Es scheint jedenfalls niemanden großartig zu stören!
Sonnenauf- und untergang
Wir genießen auf jeden Fall die unter- und, man mag es kaum glauben, auch die aufgehende Sonne. Beides ist wunderschön anzusehen. Morgens kommen zum Nebel die berühmten Heißluftballons hinzu und abends genießen wir das Abendrot mit den warmen Steinen am Hintern.
Für den Sonnenaufgang hüpfen am nächsten Morgen früh gegen 5 Uhr aus unseren harten Betten. Als die Ballons irgendwann starten, wird das mystisch mit Morgennebel verhangene Pagodenfeld zurück in die Gegenwart geholt. Der Anblick wird jetzt noch surrealer, als er eh schon war und unsere Erwartungen auf ein gutes Fotomotiv werden nicht enttäuscht.
Wer überlegt mit so einem Ballon den Sonnenaufgang zu erleben, muss dazu etwas tiefer in die Tasche greifen: Ein Flug kostet um die 350 $ pro Person (ca. 300 €)! Wir überlassen unsere Plätze großzügig anderen Bedürftigen und segeln lieber mit unserem Elektro-Gefährt durch den weichen Sand.
Für unser Sonnenuntergangserlebnis verlassen wir uns mal wieder auf eine Empfehlung: In unserem Gästehaus lernen wir einen Franzosen kennen, der sich nach unlösbaren Differenzen von seinen Reisegefährten getrennt hat und lieber allein durch Myanmar ziehen wollte. Dabei hat er sich so in die Menschen verliebt, dass er schon seit Wochen in Bagan bleibt und nun langsam in die Familie des Gästehauses reinwächst. Statt Sightseeing lernt er lieber intensiv Birmanisch und scherzt mit dem Besitzer rum. Ob er so bald in sein „Metier“ des Filmemachens zurück kommen wird, weiß er nicht so genau. Jetzt fühlt sich das hier erst mal richtig an. Ein Angebot für eine Doku in Yangon hat er immerhin schon. Als quasi Insider in Bagan beschreibt er uns seine kleine Lieblingspagode etwas abseits vom Schuss als Geheimtipp für den Sonnenuntergang. Normalerweise ist er dort immer allein.
Ganz allein sind wir dann aber doch nicht. Wie sich beim Quatschen herausstellt, teilen wir uns die kleine Plattform mit einer Gruppe junger Holländer und Franzosen. Erinnerungswürdig war an dem Gespräch definitiv der Moment als einer aus der Gruppe gefragt wurde, was er als nächstes vor hat. Er antwortete: „Ich muss leider in 2 Tagen schon wieder zurück nach Vietnam, um meinen neuen Arbeitslaptop abzuholen.“ „Du arbeitest in Vietnam? Was machst du denn da?“ „Ich arbeite als Data Scientist für das vietnamesische Raumfahrtprogramm!“ „Echt, wie alt bist du denn?“ „28!“ „Cool, ich bin 26. … Ich kann irgendwie nichts.“ Das hinterlässt ein seltsames Gefühl, ist aber auch stellvertretend für viele Gespräche mit ähnlichen Kandidaten. Es gibt so viele, die noch nicht wissen, was sie machen wollen oder auch nur was ihre Stärken sind. Trotzdem sind wir eher inspiriert als besorgt und denken uns, dass eben jeder andere Voraussetzungen hat und in seinem Tempo an sein Ziel kommt.
Während der Gespräche beobachten wir die untergehende Sonne und genießen den sehr beeindruckenden Ausblick.
Gutes Essen
Bagan ist durch seine Bekanntheit natürlich ein guter Ort, um mal wieder was „westliches“ zu essen. Es gibt Pizza! Und gute noch dazu. Trotzdem muss das nicht jeden Tag sein, schließlich ist das burmesische Essen ziemlich gut. Nach unserem Besuch in Hsipaw sind wir von all den vegetarischen Varianten sogar richtig begeistert. Besonderheiten sind hier zum Beispiel der Teeblatt-Salat (sauer eingelegte Teeblätter mit Tomaten, Kraut und geröstete Erdnüsse) oder der Tomatensalat (Tomaten, geröstete Erdnüsse, Chilis, Limettensaft und Fischsoße). An den Eintöpfen mit Gemüse und Kartoffeln (oder einer burmesischen Kürbis-Variante) könnte auch der ein oder andere Deutsche gefallen finden. Fleisch gibt es neben Fisch natürlich auch in allen Varianten (gegrillt, frittiert, gekocht oder als Curry-Suppe mit Reis). Neben dem guten Geschmack hat das burmesische Essen noch einen weiteren Vorteil: es ist zumindest in den lokalen „Teestuben“ unschlagbar günstig: 3 unterschiedliche Gerichte mit Reis für 2 Personen kosten uns ca. 2500-4000 Kyat, also 1,75 € – 2,80 €. Bei dem Pizzaabend inklusive Dessert (Tiramisu!) kommen wir da schon auf 16 €.
Weiterreise
Unser Besuch in Bagan ist nur von kurzer Dauer, weil wir in unserem Plan für Myanmar auch ein paar Tage am Strand vorgesehen haben. Als wir die Weiterreise organisieren, wird uns wieder mal bewusst, dass Myanmar doch ein ziemlich großes Land ist und die Ziele weiter auseinander liegen als erwartet. Außerdem müssen einige Gebirge überwunden werden, was nicht unbedingt zum Komfort der Reise beiträgt. Da wir nur noch ein paar Tage haben und inzwischen auf Nachtfahrten verzichten wollen, organisieren wir mit unserem Hotelmanager einen dekadenten Flug nach Thandwe mit dem Ziel, weiter südlich vom beliebten und teuren Ngapali Beach an einen der günstigeren Strände zu fahren. 1 Stunde Flug plus Wartezeit gegenüber 1,5 Tagen Busreise ist nicht zu toppen, dafür müssen wir aber tiefer in die Tasche greifen (240 $ statt etwa 30 $ + 20 $ für eine Zwischenübernachtung). Wenn in Zukunft das Visum länger als 4 Wochen gültig ist, würden wir kürzere Busfahrten mit Zwischenstopps bevorzugen und in Bagan länger als 3 Tage bleiben.
Haha, wie witzig! Mit dem Franzosen waren auch wir auf einer Pagode… er hat uns etwas an Johnny Depp erinnert ? In dem Guesthouse, dass ein bisschen an einen Knast erinnerte haben wir auch genächtigt. Wahrscheinlich waren wir da weil ihr uns das aufgeschrieben habt…?? Und der Tomatensalat war top!
An Myanmar erinnern wir uns gerne zurück und hätten ziemlich große Lust das Land und vor allem den Süden zu bereisen
Hallo Ihr Beiden!
Ich bekomme immer wieder richtiges fernweh, wenn ich Eure Texte lese und die Bilder anschaue!
Ihr erlebt tolle Dinge, auf die man schon ein bisschen neidisch sein kann 😉
Genießt weiter Eure Zeit, bleibt gesund und lasst Euch nicht unterkriegen. Viel Spaß bei den Aussis 😉 Und falls Ihr am Nullarbor vorbei kommt, macht doch einen Abstecher zur Fraser Range und bestellt dem Ben und der Ina einen schönen Gruß von mir 🙂 🙂
LG
Hallo Micha,
sehr schöner Text, macht sogar fast Lust auf nächtliche Busfahrten 😉
Myanmar kommt bei mir bestimmt irgendwann auch noch dran.
Liebe Grüße an euch 2,
Sonia
Hallo Sonia
Ja, die nächtlichen Fahrten sind definitiv die besten. Ich habe auch schon von Leuten gehört, die einfach im Sitzen und bei allen möglichen Umgebungsgeräuschen schlafen können. Ich gehöre leider nicht dazu, aber ich arbeite daran :).
Viele Grüße,
Micha