„Indonesien? Wo soll das denn sein? Na, da wo Bali ist!“
Nach dem kurzen Abstecher in Kambodscha sind wir jetzt auf Java in Indonesien gelandet. Die Hauptstadt Jakarta ist ein bisschen wie Bangkok: groß, hektisch und chaotisch. Touristisch aber uninteressant. Länger als die zwei schon gebuchten Nächte wollen wir definitiv nicht bleiben. Wir gucken gerade so noch bei den kolonialen Resten der Altstadt vorbei und erfahren, dass die Holländer die Stadt lange besetzt hatten und „Batavia“ nannten.
Danach besorgen wir uns schnell ein Zugticket nach Yogjakarta. Das Ticket zu kaufen, ist im Vergleich zur thailändischen Provinz relativ einfach. Wir schauen im Internet welche Züge fahren (dank Google-Übersetzer gibt es auch eine „deutsche“ Variante der Seite), geben die Nummer und die Zeit im nächsten lokalen Supermarkt an und bekommen unser Ticket. Nach Yogjakarta geht es weiter nach Surabaya. Um die Tickets dort zu kaufen, gehen wir in den Bahnhof, ziehen eine Nummer, um am Schalter unser Ticket zu bekommen und sehen, dass es bestimmt 2 Stunden dauert. Naja, dann stellen wir uns eben wie doofe Touristen einfach so direkt an den Schalter und bekommen sofort ein Ticket. Manchmal hilft auch doof dreist sein. Natürlich werden wir dafür auch sofort bestraft: uns erwischt ein Regenguss, für den „wie aus Kübeln“ nicht mehr als Beschreibung ausreicht und bei dem uns auch kein noch so großes Palmenblatt trocken halten könnte.
Den nächsten Tag schwingen wir uns in das „Exekutif“-Abteil und freuen uns wieder mal über eine imposante Zugfahrt. Wir wollen ja nicht mehr so viel Zeit mit Sightseeing verbringen, aber bei den Ausblicken auf das grüne Indonesien mit all seinen Reisfeldern und Vulkanen kommen wir schon ins Grübeln. Indonesien ist was fürs Auge! Zum Glück regnet es immer wieder und wir können der Versuchung widerstehen tatsächlich aus dem Zug zu springen.
Wir landen in Yogjakarta, weil auch in einem sehr bequemen Zug 8 Stunden Fahrt genug sind und weil es hier was zu sehen gibt. Maria hat als einziges Ziel aus den TopTen von Indonesien zwei Tempel ausgesucht. Wieder Tempel. Diesmal den größten buddhistische Tempel weltweit: Borobodur und einen anderen wichtigen hinduistischen Tempel: Prambanan. Nur so viel: sie sind sehr alt, sehr groß, haben sehr schöne und sehenswerte Reliefs und sind tatsächlich anders als alle bisherigen Tempel. Am erinnerungswürdigsten ist aber der extra Ein- und Ausgang für ausländische Touristen. Beim Eingang bezahlt man das zwanzigfache vom Preis der Einheimischen (25€ statt 1,50€) und beim Ausgang wird man durch ein Labyrinth aus Souvenirshops geleitet. Wir haben zum Glück die Abkürzung gefunden (nicht den EXIT-Schildern folgen! Wirklich nicht, auch nicht, wenn man dorthin gewunken wird!) und sind einfach beim Eingang wieder rausgegangen.
Die Stadt Yogjakarta ist im Kern auch eine Reise wert, nicht nur wegen der beiden Tempel. Es gibt viele kleine verwinkelte Gassen, die mich ein bisschen an Italien erinnert haben. Mittendrin gibt es eine Unzahl von Gästehäuser in Form von Homestays, bei denen man in den Häusern der lokalen Familien übernachten kann. Sehr urig. In einem von denen hatten wir leider das Pech einem unangenehmen „Freund“ des Reisenden zu treffen: Bettwanzen. An einem Morgen bemerkt Maria Stiche an ihrem Bein. Stiche, die sich in einer Reihe entlang ihrer Wade hochziehen und jucken. Sehr unangenehm. Wir teilen das unserer Herberge mit, geben all unsere Wäsche in die Reinigung und stellen den Rest unserer Habe in schwarze Plastiksäcke in die Sonne. Hitze oder Frost mögen die Viecher nämlich gar nicht. Wir sind sie damit gleich wieder losgeworden, aber einen Schreck hinterlässt das doch. Laut Internetberichten kann es nämlich sein, dass sie Eier in den Sachen hinterlassen und man sie dann noch Wochenlang immer wieder hat. Da sind uns Mücken doch irgendwie lieber.
Wir mögen zwar Yogja, aber wir wollen endlich nach Bali: Yoga, Smoothies und Palmenhütte am Strand. Vielleicht auch mal ein Tanz auf dem Vulkan oder Schwimmen mit Delfinen – so sind zumindest unsere Vorstellungen.
Das Zugticket in der Tasche suchen wir uns nach ein paar Tagen wieder das „Exekutif“-Abteil im Zug und fahren über Surabaya nach Bali. Tuuut tuuut :).
