Tauchen lernen auf Ko Tao

4:30 Uhr, der Wecker klingelt, selbst die Thais schlafen jetzt noch. Gerade haben wir noch von einer tropischen Insel geträumt und jetzt werden wir uns tatsächlich auf den Weg dorthin machen. Zu Weihnachten schenken wir uns dieses Jahr einen Anfänger-Tauchkurs auf der Insel Ko Tao im Golf von Thailand. Um 6 Uhr fährt der Bus in Bangkok von der Khao San Road aus los, übergibt uns an eine Speedboat-Fähre und gegen 15:30 Uhr stehen wir auf dem Pier von Ko Tao. Nein, wir wollen kein überteuertes Taxi von der Taximafia nehmen und so laufen wir die 15 min bis zur Tauchschule. Es fühlt sich wie eine Ewigkeit an. Es sind 30 Grad, wir schwitzen den letzten Rest Wasser aus unserem Körper, sind müde und haben heute gerade mal einen Keks gegessen, den wir im Bus bekommen haben.

Mit dem Speedboot nach Ko Tao. Da kann man sich schon mal festhalten.

Die Tauchschule nehmen wir dann auch erst gar nicht für voll, weil uns am Eingang Schwaden von Zigarettenqualm entgegen kommen. Das kann doch keine Schule für Tauch-„Sport“ sein, oder? Klar! Und Einstellungskriterien für Tauchlehrer sind: entspannt sein und rauchen. Zur Entspannung hilft uns eher ein voller Bauch und zum Glück können wir mit unserer Tauchlehrerin aushandeln, dass die erste Unterrichtsstunde in das Restaurant nebenan verlegt wird. Mit lecker Curry und Mango-Shake auf der Terrasse mit Meerblick lässt es sich schon wesentlich besser lernen. Ich denke, die nächsten Tage werden sehr erholsam.

Den Kurs haben wir bei unserer Reiseplanung im Internet gefunden und per E-Mail reserviert (Anzahlung von 50€ hat ausgereicht). Für den Anfängerkurs bleiben wir fünf Tage auf der Insel und hängen noch zwei Tage hinten dran, um zwei zusätzliche Tauchgänge zu haben und einen Tag mit dem Scooter die Insel erkunden zu können. Für interessierte Nachahmer: Die Kosten für das Abenteuer belaufen sich auf etwa 400€ pro Person. Da ist dann zum Kurs mit Zertifikat auch Unterkunft im Doppelzimmer für sieben Nächte inklusive. Dabei geht das auch billiger, indem man z.B. den Kurs in nur drei Tagen macht und im Mehrbettzimmer im Hostel schläft. Dann wären es etwa 280€ pro Person. Wir wollen lieber die entspannte Variante, bei der wir nur Programm von Vormittag bis zum frühen Nachmittag haben. Schließlich sind wir ja im Urlaub und wollen nebenbei noch am Strand liegen, schnorcheln, ausschlafen und jede Menge gutes Essen genießen.

Von der Tauchschule direkt ins Wasser

Nach der Einführung am ersten Tag schauen wir uns noch eines der insgesamt 5 Lehrvideos an und gehen eine Runde schnorcheln. Die nächsten zwei Tage laufen ähnlich ab: Wir genießen ein kleines Frühstück in einer der Strandbars und gehen gegen 9 in die Tauchschule. Dort gibt es zuerst kleine theoretische Lektionen und dann üben wir direkt vor der Tauchschule im flachen Wasser intensiv die wichtigsten „Manöver“. Zwischendurch schauen wir uns noch gemeinsam mit unseren österreichischen Mitschülern die übrigen seichten Lehrvideos an. Am frühen Nachmittag ist dann Feierabend und wir arbeiten uns weiter durch die Liste mit den Entspannungsaufgaben. Beim Schnorcheln können wir immerhin schon mal eine Meeresschildkröte in Augenschein nehmen und beim Smoothie-Trinken während des Sonnenuntergangs arbeiten wir an der Verringerung der Mückenpopulation.

Der Sonnenuntergang lässt sich am besten von der Strandbar aus mit einem kühlen Kokosnuss-Shake genießen.

An den Tagen 4 und 5 gehts endlich zu den „richtigen“ Tauchgebieten. Dazu müssen wir zeitiger aufstehen, aber angesichts der Vorfreude ist das eher ein kleines Problem. Ein paar Happen am Strand rüsten uns für uns den Tag und schon schnappen wir in der Tauchschule unsere Ausrüstung, fahren mit Pickups zum Pier und schwingen uns auf unser kleines Tauchboot. Unser Ziel liegt nicht weit entfernt, tatsächlich sind es vielleicht 25 Minuten Fahrt mit dem ollen Kahn, normalerweise wären es wohl nur 10 Minuten. Aber gut, das verschafft uns genug Zeit, um die Ausrüstung vorzubereiten und die Übungen noch mal zu besprechen. Die tollsten Übungen unterwasser sind natürlich Atemgerät „verlieren“ und wieder finden, Bleigurt aus- und anziehen, sowie die absolute Lieblingsübung aller: Tauchermaske absetzen, wieder aufsetzen und leer blasen. Brennt nur ein bisschen in den Augen. Aber spätestens da wird einem wieder bewusst, dass man im Salzwasser schwimmt ;). Um zu den ganzen Fischen zu kommen, müssen wir natürlich ins Wasser und immer den Druck im Ohr ausgleichend absinken. Trotz der Übungen im seichten Wasser ist für mich immer der Punkt am spannendsten, an dem der Kopf völlig untertaucht und ich Dank meiner Ausrüstung noch weiter atmen kann.

Das erste Mal am Riff absolvieren wir zwar brav unsere Übungen, aber eigentlich kommen wir vor allem aus dem Staunen nicht mehr raus. Das tiefe dunkle Blau um uns herum, die durchdringende Ruhe unter Wasser, das Gefühl des Schwebens und Fliegens zwischen den Felsen, Korallen und so viele bunte neugierige Fische. Faszinierend, eine ganz andere Welt. Immer wieder merke ich, wie leicht ich mich bei irgendeinem kleinen oder großen Unterwasserbewohner verliere. Soviel aufmerksames Staunen sieht man meistens nur noch bei Kindern. Es ist schön, dass wir das auch noch können.

Es geht das erste Mal auf unser Tauchboot

An unserem freien 6. Tag schnappen wir uns jeder einen Roller und cruisen über die Insel. An der Südspitze von Ko Tao erklimmen wir in der Mittagshitze die Spitze eines kleinen Berges und können mit ewas Phantasie auch die Schildkrötenform der Insel entdecken, washalb sie Ko Tao, also Schildkröteninsel, heißt. Wir sehen auch noch, wo wir als nächstes hinfahren: eine kleine Bucht mit Sandstrand und einem kleinen Mangrovenwald davor. Dieser „Freedom Beach“ soll laut Empfehlung von Sonia, einer erst kennengelernten Wahl-Insulanerin, eine prima Stelle zum Schnorcheln sein. Und sie hat recht! Mit ihr treffen wir uns am Abend noch mal zum Essen und quatschen mal schön mit einer, die gerade versucht auf der Insel heimisch zu werden. Dafür baut sie unter anderem gerade ihre Arbeit als Psychologin in Form von Online-Beratungen aus. Wir hören natürlich genau zu, Ko Tao ist ja ein sehr angenehmer Platz zum Leben ;).

Panorama vom Aussichtspunkt im Süden von Ko Tao. Trauminsel.

Am letzten Tag schauen wir uns noch mal die Unterwasserwelt an, planen unsere Weiterreise nach Ao Nang (Krabi) an der Andamanensee und sind schon ein wenig traurig, dass das Inselleben schon wieder vorbei sein soll. Mit so viel Beschäftigung vergeht die Zeit wie im Flug, aber wir wollen noch zum Klettern an die berühmten Karstfelsen vom Railey-Beach. Wie es der Zufall so will, sind unsere österreichischen Mitstreiter beim Tauchkurs auch noch Kletterer und wollen ebenfalls nach Railey. Wir freuen uns schon darauf nach einem „harten“ Tag am Fels mit den dreien noch einen Mango-Shake am Strand zu schlürfen.

Blumiger Sonnenuntergang am Nordwestende von Ko Tao

Falls ihr noch Fragen zum Tauchen habt, könnt ihr uns gern per E-Mail anschreiben oder gleich unter der Galerie einen Kommentar hinterlassen.

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Ein Kommentar

  1. Hallo Micha, hab grad gestern von Vati Andreas von eurem Unternehmen erfahren. Klingt sehr spannend eurer vorhanden. Wir waren vor vielen Jahren in Thailand. Hat uns echt super gefallen. Heute reicht es Grad noch für einen Besuch ins Kino. STAR WARS. Gestern mit Vati. Ich werde eurem Blog wittert regelmäßig lesen. Viel Spaß und vor allem bleibt gesund. Viele Grüße, Jürgen Beigang

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